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Platz 6: New Order „Get Ready“ (2001, London Records/Warner)Über jeden Zweifel erhaben ist dieses 2001er-Lebenszeichen von New Order, die seit den späten 80ern mal die wichtigste Popband der Welt, mal das dahinvegetierende Denkmal des Joy-Division-Ruhms waren. Doch „Get Ready“ mit der videofilmenden Nicolette Krebitz in zerschlissenen Jeans-/T-Shirt-Klamotten auf dem Cover ist auch nach fast zehn Jahren noch so verdammt gegenwärtig, als wolle jemand gleichzeitig alle Retro-Geister beschwören und der Welt zeigen, in was für eine glänzende Zukunft wir steuern. Und irgendwie ist es ja auch so: „We’re like crystal, we break easy“ scheint ein Credo für das anbrechende, trostlos erscheinende neue Jahrtausend zu sein. Es ist, als wollten New Order mit diesem Album gleichzeitig bekunden, dass sie alles schon gesehen haben, aber zugleich die Welt mit vollkommen neuen Augen sehen („I want it to be like it was in the start“). Natürlich hat man vieles schon gesehen, aber sollte man deshalb aufhören, traurig darüber zu sein? Nicht, nachdem man dieses Album gehört hat.
Wenn INTERPOL, dann "ANTICS" und wenn THE KILLERS, dann "HOT FUSS" !!!!!!!!!!!!!!!!
sam's town statt hot fuzz? alles klar ...
Platz 7: The Killers „Sam’s Town“ (2006, Island/Universal)Bei den Killers fiel die Wahl schwer, welches Album denn wohl das bessere sei, schließlich weist das Debüt „Hot Fuzz“ von 2004 prinzipiell die besseren Songs auf – aber als Album funktioniert „Sam’s Town“ einfach perfekt. Aufgebaut wie eine große Las-Vegas-Show: Trommelwirbel, Streicherintro, dann ein paar billige Keyboards, ein paar ruppig-punkige Gitarrenakkorde und man ist mitten drin in „Sam’s Town“ – und dann ein Chor und ein varietéartiges Outro, das in eine offiziellen Begrüßung mündet. Heute, da ein paar Jahre vergangen sind, kann man auch das vom Radio zu Tode durchgeprügelte „When You Were Young“ wieder gut ertragen. Okay, um die Killers zu mögen, muss man schon eine unverhohlene Sympathie für einen Queen-Verwandten Pathos haben, ein wenig Trash mögen – und den schlageresken Sündenfall vergessen, den die Jungs mit ihrem dritten Album „Day & Age“ begangen haben. Aber um sich mit ihnen zu versöhnen, reicht eigentlich ein kurzes Durchhören von „Sam’s Town“. Das westernmäßig galoppierende „Bling (Confessions Of A King)“, das rock’n’rollige „Reasons Unknown“, das trashig orgelnde „Read My Mind“, das etwas schmierige Liebeslied „Bones“, an all dem mag man wenig aussetzen. Auch nicht an der Produktion, für die Flood und Alan Moulder verantwortlich zeigten. Nicht am Artwork, dem Anton Corbijn eine Nevada-Trailerpark-Romantik verliehen hat. Und am Ende verabschiedet Sänger Brandon Flowers sein Publikum noch aus der Show, wie es sich für ein anständiges Las-Vegas-Varieté gehört.